So, hier wieder mal ein kleines Update nach so langer Zeit. Nachdem die Vorbereitungen ja fast fertig sind, ist es in den letzten Wochen etwas ruhiger geworden.
Aber Roland hat die Zeit genutzt sich ein paar Worte zu Amin zu überlegen, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:
"Vorweg möchte ich sagen, dass ich mich sehr geehrt fühle, dass Amin mich als Trauzeugen gewählt hat!
Hier ein paar Worte zu unserer gemeinsamen Geschichte:
Wir haben uns irgendwann in den 0er Jahren in Vesterås, wer’s kennt, getroffen (man spricht Westeros, vielleicht kennt’s jetzt jemand). Vielmehr hat uns das Schicksal zusammengeführt, weil unser damaliger gemeinsamer Arbeitgeber dachte es ist eine g‘scheite Idee unsere unendliche Erfahrung und unser gigantisches Wissen auch noch zu bündeln und uns gemeinsam auf dasselbe Projekt zu stecken.
Da waren wir nun, irgendwo in einem Kaff in Schweden, indem es im Sommer fast nicht finster wird (der arme Amin kann bei Helligkeit nicht gut schlafen) und im Winter fast nicht hell. Da Alkohol trinken in Schweden aus Kostengründen keine gute Idee ist, haben wir, anstatt die Einsamkeit in diesem endlos weiten Land durch übermäßigen Alkoholkonsum zu überwinden, auch abseits des Projektalltags Freundschaft geschlossen. Ohne auf Details eingehen zu wollen, haben wir uns gegenseitig durch gute und schlechte Zeiten begleitet, was bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist und hoffentlich noch lange so bleibt.
Ich habe dann mal später Amin in seiner Heimatstadt Köln besucht. Eine schöne Stadt mit einem Nachteil, sie liegt in Deutschland. Nach langem subtilem und auch direktem Bearbeiten habe ich es irgendwann geschafft Amin davon zu überzeugen, dass Österreich the place to be ist. Ok, ich gebe zu, ganz alleine habe ich es nicht geschafft, die charmante österreichische Damenwelt hat auch massiv Überzeugungsarbeit geleistet.
Ein genialer Schachzug Amin langsam an die Mitte Europas (Wien) zu gewöhnen war unser gemeinsames Projekt von Schweden nach Bratislava zu verlegen. Dabei konnte Amin schon mal Wien-Schwechat und das schöne Burgenland auf dem wöchentlichen Weg in die slowakische Hauptstatt kennenlernen.
An einer Woche mit Brückentag-Feiertag habe ich Amin mit meinem alten T3 (wer’s nicht kennt, ein VW Bus der älteren Generation mit links und rechts Surfbrettern am Hochdach) vom Flughafen in Wien abgeholt. Da saßen wir nun mit unseren Berater Anzügchen und Krawattchen im alten Bus und sind zum Kunden nach Bratislava geschaukelt (ihr müsst wissen, so ein Bus schaukelt mehr als er fährt). Am Feiertag habe ich Amin dann die Schönheit des Neusiedlersees gezeigt. Man kann herrliche Heurige besuchen, super Windsurfen üben ohne unterzugehen oder andere deutsche Gäste mit lustigen Hüten beobachten (hier spiele ich auf Herrn Dr. Lehle mit Familie an, wer ihn kennt). Amin hatte auch zum ersten Mal Gelegenheit mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu treten.
Ein immer wieder gerne erzählter Schwank ist folgender: Wir beim Heurigen, der Wirt zu Amin: „wos hättens den gern zan dringa?“ Ich hatte Amin gut gebrieft , deshalb wusste er, dass man zu Heurigen zum Weintrinken geht und er hat brav mit „Wein“ geantwortet. Darauf der Wirt: „a achtl oder a viertl?“ und darauf Amin mit einem großen Fragezeichen im Gesicht ein souveränes: „ja!“.
Ich Denke all diese Erlebnisse haben dazu beigetragen, dass Amin ein großer Neusiedlersee Fan geworden ist. Für Tamara und Amin spielt das „Meer der Wiener“, wie der See auch genannt wird, eine wichtige Rolle, schließlich haben sie sich dort das erste Mal geküsst , wie ich aus gut informierten Kreisen erfahren habe.
Mittlerweile ist Amin schon super assimiliert, Respekt, quasi ein Vorzeigeeinwanderer. Er versteht die Sprache (auch steirisch), versteht unseren Schmäh und versucht sich im Nationalsport Nummer eins, dem Skilaufen (wie Amin früher gesagt hätte). Wobei hier bestehen noch kleinere Areas of Improvement wie das Röntgenbild seines Schultergelenks gezeigt hat.
Ich hoffe Ihr bringt die Zeit bis zum großen Tag noch relativ stressfrei herum, ich freue mich schon sehr mit Euch gemeinsam Eure Hochzeit zu feiern. Wer dort noch mehr Schwänke aus Amins und meiner wilden Vergangenheit erfahren möchte, einfach beim Trauzeugen vorbeischaun ..."